Psychoparty
Hier stelle ich meine Lieblingskonstrukte und -experimente vor und teile Erkenntnisse psychologischer Forschung, die ich spannend fand und die mir geholfen haben, mich selbst und meine Mitmenschen besser zu verstehen.
Ohnmacht, Angst, Trauer: Der Krieg in der Ukraine löst starke Emotionen aus, auch bei uns. Doch vieles, was wir empfinden, scheint gerade unangemessen. Welche Gefühle uns jetzt bewegen und wie wir damit umgehen
Neue Reihe auf dem Blog mit Leseempfehlungen. Dieses Mal geht es unter anderem um den Reiz von Unboxing-Videos, moralische Entscheidungen in Game of Thrones und um die psychologischen Herausforderungen einer Reise zum Mars.
Ganz schnell und unbemerkt ist es passiert: Ich habe mich von der schlechten Laune anstecken lassen. Ja, man kann sich nicht nur mit Grippe anstecken, sondern auch mit Emotionen! In der Psychologie nennt man diesen Prozess emotionale Ansteckung.
Etwas zu verheimlichen, kann Körper und Psyche belasten. Die psychologische Forschung hat herausgefunden, woran das liegt und was wir dagegen tun können.
Was schau ich mir nur an? Warum es so schwierig ist, sich beim riesigen Angebot eines Online-Streaming-Dienstes wie Netflix für einen Film zu entscheiden, und was man dagegen tun kann, habe ich knackig kurz in einem Beitrag für Perspective Daily beschrieben.
Was soll man sagen, wenn es eigentlich nichts mehr zu sagen gibt? Wie begegnet man einer Person, die gerade einen Schicksalsschlag verkraften musste? In solchen Situationen das Richtige zu sagen, ist schwer und wird wohl nie einfach werden, aber man kann es sich zumindest etwas leichter machen. - Update: Eine Studienreihe zeigt nun, warum es so schwer ist, das Richtige zu sagen
Sind Sie ein guter Autofahrer oder eine gute Autofahrerin? Ja? Nein? Woran machen Sie das fest? Kommen Sie schneller ans Ziel als andere? Können Sie gut einparken? Gar nicht so einfach, das einzuschätzen! In seinem Buch “Traffic” erklärt Tom Vanderbilt, warum es so schwer ist, den eigenen Fahrstil einzuschätzen und Fehler beim Fahren zu erkennen. Hier habe ich seine 5 Erklärungsansätze dazu zusammengefasst und ein paar Tipps, die helfen Fahrfehler in Zukunft zu vermeiden.
Wenn ich mich ans Steuer meines Autos setze, kommt plötzlich das Schlimmste in mir zum Vorschein. Ich werde schnell ungeduldig, fluche hemmungslos und schreie rum. Höflichkeit ist mir dann völlig schnuppe. Kurz: Ich werde zum Unmenschen. Tatsächlich fällt es uns beim Fahren schwer, menschlich zu bleiben und uns wie kooperative, freundliche Wesen zu verhalten. Das liegt daran, dass im Verkehr alles wegfällt, was menschliche Kommunikation und Interaktionen ausmacht: Wir sehen und hören einander nicht und verstecken uns in der Anonymität des Autos.
Falls Sie hinterm Steuer auch zum Unmenschen werden, lesen Sie hier weiter:
Falls Sie noch nichts von Adam Alters Buch “Irresistible” gehört haben oder überlegen, es zu lesen, sind Sie hier genau richtig! Hier habe ich das Wichtigste zu “Irresistible” zusammengefasst und ein paar Highlights zum Reinschnuppern ausgesucht.
Probleme von Netflix und Social Media loszukommen? Wie Adam Alter in seinem Buch Irresistible beschreibt, liegt das nicht nur an mangelnder Selbstkontrolle, sondern auch daran, dass es unsere Selbstkontrolle verdammt schwer hat: Sie muss uns nicht nur dazu bringen, uns loszureißen, sondern muss auch noch den richtigen Zeitpunkt dafür finden. Im endlosen Strom des Internets aus Neuigkeiten und Möglichkeiten gibt es keine Unterbrechungen. Die Stoppsignale fehlen. Glücklicherweise ist es nicht schwer, selbst welche zu setzen.
Kennen Sie das? Sie rutschen aus oder geraten mit dem Auto in eine brenzlige Situation und plötzlich dehnt sich der Moment ins Unendliche. Sie sehen das Unglück langsam auf sich zukommen und können alles ganz genau beobachten. Ein außergewöhnliches Experiment zeigt, was in solchen Situationen mit unserer Wahrnehmung passiert.
Endlich mal wieder Zeit für einen Filmabend! Aber was schau ich mir nur an? Ich schmeiße Netflix an und fühle ich mich, als wäre ich nachts im Kaufhaus eingeschlossen worden: so viel Auswahl und ich kann alles haben!
Diese Euphorie hält leider nur kurz an. Irgendwie ist alles ein bisschen daneben und trifft nicht das, was ich mir jetzt gerne anschauen würde. Wie kann es bei den 5 599 Titeln, die Netflix im Angebot hat , so schwer sein, etwas zu finden?
An Weihnachten habe ich immer ein paar Geschenke, auf die ich besonders stolz bin. Wenn ich sie überreiche, werde ich aber manchmal enttäuscht. Statt der erwarteten überschwänglichen Freude höre ich nur ein nüchternes: “Das wäre doch nicht nötig gewesen!” Gleichzeitig kann ich mich aber an Situationen erinnern, in denen ich es versäumt habe, mich richtig zu bedanken. Danke zu sagen, scheint wohl gar nicht so einfach zu sein.
Die Wissenschaftler Amit Kumar und Nicholas Epley haben zwei Hürden gefunden, die uns in die Quere kommen, wenn wir unsere Dankbarkeit zeigen wollen.
Wann haben Sie sich zum letzten Mal richtig auf Weihnachten gefreut? Heute? Gestern? Vor 20 Jahren? Der Advent ist eigentlich eine Zeit der Vorfreude, aber irgendwann auf dem Weg ins Erwachsenenalter scheint die Vorfreude verloren zu gehen. Statt erwartungsvoll Kerzen anzuzünden und Türchen aufzumachen, haken wir Punkte auf unserer To-do-Liste für Weihnachten ab. Es wird Zeit, die Vorfreude zurückzuholen!
Und schon ist der zweite Advent! Wie sind wir denn hierher gekommen? Gestern war doch erst der dritte Oktober und wenn ich nochmal kurz blinzle dann ist schon 2019. Die Zeit scheint immer schneller zu vergehen.
Das war doch nicht immer so! Es gab mal eine Zeit, da kam mir der Advent vor wie eine Ewigkeit und nicht wie ein Beschleunigungsstreifen. Was ist also passiert?
Es ist der erste kalte Tag im November. Als ich das Fenster öffne und die kalte Luft einatme, erfasst mich eine Welle von Gefühlen und Erinnerungen und wirft mich zurück in die Adventszeit meiner Kindheit. Wie schön das doch immer war! Ach wenn ich doch nur nochmal zurück könnte...
Kennen Sie solche Weihnachts-Nostalgie-Momente? Warum zieht uns Weihnachten so in seinen Bann?
Neulich gab es auf Perspective Daily einen Beitrag, der sich klugerweise mit dummen Fragen auseinandergesetzt hat. Ein Thema, mit dem jeder Mensch Erfahrung hat, das aber selten zum Thema gemacht wird.
Mein Hauptproblem mit dummen Fragen, ist, dass ich mich erstmal trauen muss, sie zu stellen. Im Laufe der Zeit habe ich drei Gedanken ausgewählt, die mir zuverlässig helfen, mich zu überwinden.
Wenn Sie an die Anfänge der Psychologie denken, was fällt Ihnen ein?
Gar nichts? Ok, das kann ich gut verstehen. Aber probieren Sie es nochmal, denken Sie an alte psychologische Experimente, was fällt Ihnen da ein?
Stromschläge? Gefängnisse? Alte Männer in weißen Kitteln? Babys denen Ängste antrainiert wurden? Vielleicht noch ein paar Ratten?
Wenn es uns schwer fällt, etwas zu tun, und wir uns einfach nicht überwinden können, hilft es leider wenig, abzuwarten, bis wir motiviert sind. Das Einzige, was zuverlässig hilft, ist einfach anzufangen.
Ich frage mich oft, ob mein Leben hier im Silicon Valley anders wäre, wenn hier alle Deutsch, also meine Muttersprache, sprechen würden. Eine andere Sprache zu verwenden, hat tatsächlich weitreichende Konsequenzen: Sie beeinflusst, wie wir Probleme wahrnehmen und lösen und wie wir uns entscheiden. Sie kann sogar neue Aspekte unserer Persönlichkeit hervorbringen und dazu führen, dass wir andere Facetten von uns zeigen als in unserer Muttersprache.
Was macht uns glücklich? Geld, Macht und Erfolg? Liebe? Oder sind es vielleicht gar nicht die großen Dinge, die bestimmen, wie glücklich wir sind? Wie glücklich sind die Menschen in den Slums von Kalkutta? Wo leben die glücklichsten Menschen? Die Dokumentation “happy” von Roko Belic befasst sich mit diesen Fragen und beantwortet sie mit Hilfe der neuesten Erkenntnisse der positiven Psychologie und mit Porträts von Menschen aus verschiedenen Kulturen.
Warum gibt es immer wieder Diskussionen und Streit übers Essen? Warum ärgert es uns so sehr, was andere Menschen essen oder eben nicht essen? Ist es nicht albern, über Knödel und Braten zu streiten? Kann es uns nicht egal sein, ob Opa Knödel oder Fleisch isst? Und kann es Opa nicht egal sein, dass der Enkel kein Fleisch isst?
Heutzutage muss man die Konzentration schützen wie ein vom Aussterben bedrohtes Tier, dessen natürlicher Lebensraum immer weiter zurückgeht. Sie musste schon immer gegen die Langeweile und die Angst vorm Scheitern an zu komplexen Aufgaben kämpfen, jetzt muss sie aber noch gegen das Mandat der ständigen Erreichbarkeit kämpfen und die unzähligen Unterbrechungen, die es mit sich bringt.
Als passionierte Monotaskerin oder eher extrem unfähige Multitaskerin habe ich schon lange gehofft, dass es dem Multitasking bald an den Kragen geht. Wie die Vorfälle auf dem neuen Apple-Campus in Cupertino zeigen, kann man sich im schlimmsten Fall sogar dabei verletzen: Zahlreiche Mitarbeiter sind gegen Glasscheiben gelaufen, weil sie beim Laufen auf ihr iPhone geschaut haben. In einem Artikel im Online-Magazin Perspective Daily diskutiert Katharina Ehmann den Mythos Multitasking und erklärt, warum wir in der schönen neuen digitalisierten Welt mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen haben.
Entschuldigen ist schwer? Die Wissenschaft weiß genau, wie es gelingt. Hier verrate ich das Patentrezept.