Psychophilie

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Irgendwas ist immer! - Warum ich das Lerchenexperiment unterbrochen habe

Ich muss etwas beichten. Ich habe das Experiment unterbrochen: 2 Wochen habe ich den Fragebogen nicht ausgefüllt und bin nicht um 6:30 Uhr aufgestanden. Seit Montag bin ich aber wieder eine brave Lerche und stehe vor der Sonne auf.

Warum ich unterbrochen habe

Wir waren in Urlaub, und Lerchenphase und Urlaub passten einfach nicht zusammen. Dass wir in der Lerchenphase in Urlaub sein würden, wusste ich schon bevor ich mit dem Experiment angefangen habe. Ich wollte das Experiment deswegen aber nicht verschieben, weil ich es sonst nie durchgeführt hätte. Irgendwas ist schließlich immer! Ich habe ein bisschen gerechnet und insgesamt komme ich für dieses Jahr auf 19 Wochen, in denen wir Besuch haben oder unterwegs sind. Sechs Wochen Alltag ohne Unterbrechungen waren also einfach nicht drin, so sehr ich es mir auch gewünscht hätte. Außerdem ist der Anteil an Unterbrechungen mittlerweile so groß, dass sie eigentlich schon zum Alltag dazu gehören.

Ich hatte deshalb geplant, das Experiment einfach weiter zu führen. Es hätte auch ganz gut zu unserem Rhythmus im Urlaub gepasst, weil wir mit unserem Sohn abends sowieso nicht großartig ausgehen konnten und dementsprechend recht früh im Bett waren. Das Problem war allerdings, dass ich keine Möglichkeit hatte, aufzustehen ohne Mann und Sohn zu wecken, die beide einen sehr leichten Schlaf haben. Als wir nach der ersten Nacht alle drei ziemlich unausgeruht waren, weil mein Wecker so früh klingelte, beschloss ich meiner Familie zu liebe und vor allem meinem Mann zu liebe, der gerade seinen ersten richtigen Urlaub seit drei Jahren hatte, die Lerchenphase zu unterbrechen. Auch wenn mir das nicht leicht gefallen ist, weil ich das Experiment sehr ernst nehme, bin ich der Meinung, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ohne Wecker haben wir in einen Rhythmus gefunden, der für uns alle drei gut war, und der Urlaub war die erholsamste Zeit, die wir als Familie bisher hatten.

Also nochmal von vorne

Jetzt bin ich seit 5 Tagen wieder in der Lerchenphase und es läuft ganz gut! Ich habe mich relativ problemlos wieder ins frühe Aufstehen eingefunden und bin sogar einmal von alleine um 6:40 Uhr aufgewacht, als ich vergessen hatte, den Wecker zu stellen. Ich habe sogar das Gefühl, dass es besser klappt als vor der Unterbrechung. Vielleicht weil meine Erwartungen jetzt realistischer sind und ich weiß, wie ich die Zeit am Morgen besser für mich nutzen kann, auch wenn ich immer noch nicht wirklich viel machen kann, ohne meinen Sohn zu wecken. Jetzt lege ich mir gleich meinen Block und Stift neben das Bett und überlege mir vorher, was ich lesen, recherchieren, planen oder schreiben möchte, damit ich die Zeit so gut wie möglich für mich nutzen kann.

Ich werde die Lerchenphase des Experimentes nochmal für vier Wochen durchführen, vom 2.10 bis zum 29.10. Dieses Mal gibt es keine Unterbrechung! Wir haben zwar zwei Mal Besuch in diesem Zeitraum, aber immerhin fahren wir nicht weg.

Im Urlaub habe ich übrigens nicht nur ausgeschlafen und am Strand gelegen, sondern ich war auch auf einer Lesung der Bestseller-Autorin und Podcasterin Gretchen Rubin, bei der sie ihr neues Buch “The four tendencies” vorstellte. Mehr dazu im nächsten Beitrag.

 

 

Verweise

Foto von Sai Kiran Anagani auf Unsplash